Buch „Tony und Bruno Werntgen – Zwei Leben für die Luftfahrt“
Frankfurt (nachrichten-blog) – Eine Mutter und ihr Sohn, die zeitweise in Frankfurt am Main lebten und im Taunus ein Flugunternehmen gründeten, stehen im Mittelpunkt des Taschenbuches „Tony und Bruno Werntgen – Zwei Leben für die Luftfahrt“. Antoinette (Tony) Werntgen (1875-1954) gilt als die erste Frau in Deutschland, die Flugzeuge entwickelte. Bruno Werntgen (1893-1913) war mit 17 Jahren der jüngste Pilot der Welt und bereits Flugzeugkonstrukteur.
Um die Jahrhundertwende betrieb Tony Am Salzhaus Nr. 6 in Frankfurt am Main ein Immobiliengeschäft. 1909 hoben Tony und Bruno in Köppern (heute Friedrichsdorf) das „Deutsche Flugtechnische Institut“ aus der Taufe und produzierten dort Ein- und Zweidecker. Die ersten „Hopser“ von Bruno über Wiesen und Felder dauerten nur wenige Minuten und führten lediglich in geringe Höhe. Nach dem Konkurs des Instituts in Köppern betrieben die Werntgens zeitweise in Köln-Merheim und Bonn-Hangelar weitere Flugunternehmen. Bei Flugveranstaltungen jubelten Bruno Werntgen viele tausend Zuschauer zu.
Bruno Werntgen starb 1913 im Alter von nur 19 Jahren beim Absturz mit einem selbst konstruierten Flugzeug in Bonn-Hangelar. Seine Mutter Tony verlor nicht nur ihren Sohn, sondern kurz danach auch ihr mit viel geliehenem Geld aufgebautes Flugunternehmen in Bonn-Hangelar. Verarmt beobachtete sie den von ihr mit initiierten Siegeszug der Luftfahrt in Deutschland.
Fast vergessen lebte Tony Wernten später zeitweise in Johannisthal im Rheingau, wo ihr Bruder Wilhelm wohnte. In Wiesbaden erhielt sie 1953 für ihre besonderen Verdienste das Bundesverdienstkreuz. 1954 starb sie nach langer Krankheit in Bingen am Rhein. Ihre letzte Ruhe fand sie im Familiengrab auf dem Nordfriedhof in Bonn. An die Werntgens erinnern heute Straßennamen (St. Augustin, Köln, Duisburg und Koblenz), eine Gedenktafel (Köln-Hangelar) und ein Denkmal (Köppern im Taunus).
Die Autoren Paul Wirtz aus Jülich und Ernst Probst aus Wiesbaden schildern das abenteuerliche Leben von Tony und Bruno Werntgen in ihrem 192 Seiten umfassenden und reich bebilderten Taschenbuch, das bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ (München) erschienen ist. Wirtz gilt als Kenner der Lebensgeschichte der Werntgens. Probst hat zahlreiche Taschenbücher und Broschüren über berühmte Fliegerinnen, Ballonfahrerinnen, Luftschifferinnen, Astronautinnen und Kosmonautinnen veröffentlicht.